Waren es am Tag 11 die Mohnblumen, die unsere Tagesetappe bestimmten,waren es heute – auf den 23,1 km von Köthen nach Löbejün knackig rote Kirschen einer Kirschbaumallee vor Maasdorf.
Schloss Köthen
Brauhaus in Köthen
In Baasdorf
Kirschallee vor Maasdorf
Naturpfad zwischen Maasdorf und Piethen
Auf einem Naturpfad zwischen Maasdorf und Piethen
Noch mehr Kirschen
Zwischen Maasdorf und Piethen
Moni lässt es sich schmecken
Noch mehr Kirschen
Rast in Piethen
Moni beobachtet Frösche
Löbejün
Löbejün
Löbejiün
Übernachten in Löbejün
Carl Loewe (1796 bis 1869) – geboren in Löbejün – vertonte unter anderem die Balade von Goethe „Der Erlkönig“. Auch Schubert hat diese Ballade vertont und da sie Moni viel besser gefällt und das Video so toll ist, stellen wir unfairerweise dieses ein 😉
Unsere „Zwei-Tage-Ausruh-Pension“ nennt sich “ Zum Rüdesheimer“ und ist der älteste Gastronomiebetrieb in Köthen. Frau Scheibner, unsre Wirtin, hat nicht nur ein erfahrenes Händchen für den Betrieb, sondern auch einen überzeugenden grünen Daumen. Wie ihr in Beitrag 11 sehen könnt ist der Innenhof der Pension eine Oase, liebevoll mit diversen alten Gerätschaften ausgeschmückt- und eben auch mit vielen, vielen kleinen und großen Blumen und Blümelein, allesamt am (baldigen) Blühen. Alleine 8 große Engelstrompeten sind zu bewundern.
Dieser Innenhof wird aber noch durch ihren Garten übertroffen, auf dem jede Ecke eine andere Pflanze zur Schau stellt, keineswegs in strenger Ordnung, sondern wohltuend bunt durcheinander. Es gibt auch eine Nutzpflanzenabteilung, und ich kann gar nicht alles aufzählen, was da wächst und gedeiht. Zwischendrin, auf den ca. 200 qm Gartenfläche befinden sich kleine Ruheplätze, nach dem Lauf der Sonne ausgerichtet, je nach Bedarf kann Schatten oder eben Sonne gewählt werden. Es wird an alles und alle gedacht: Vogelhäuser, Totholz für die Holzbiene, Insektenhotels und entsprechender unterirdischer Wohnraum für Wespen- hab vergessen, wie und warum- jedenfalls von „vorn bis hinten“ ökologisch durchdacht.
Pflanzenreichtum und die Liebe zu diesem reichen bis auf den Frühstücksteller. Wunderbar.
Nach der Übernachtung im Schlafgut in Dessau – einer im Bauhausstil eingerichteten Pension – ging es am Bauhaus vorbei auf die rund 25 km lange Strecke nach Köthen Anhalt.
Nach dem leicht enttäuschenden Dessau passierten wir mehrere hübsche kleine Dörfer, ….
Das Schlafgut in Dessau
Das Schlafgut in Dessau
Bauhaus in Dessau
In Chörau
In Chörau
In Chörau
Museumshof „So lebten wir von 1933 bis 1989“ in Chörau
Aus dem Sachsenspiegel, ein Rechtsbuch des Eike von Repgow (Eike von Reppichau) an Wänden in Reppichau
Wappen deren von Reppichau, heute Ortswappen
Zwischen Reppichau und Zehringen
Sachsen-Anhalt ist das Mohnblumenland – jedefalls haben wir den Einduck.
Im Innenhof der Pension „Der Rüdesheimer“ in Köthen (Anhalt). Hier verbringen wir die kommenden zwei Nächte
Heute sind wir mit der Coswiger Elbfähre auf die andere – die Wörlitzer Elbseite gewechselt und – meist auf dem Elbradweg – rund 20 km nach Dessau gewandert.
Coswig
Auf der Fähre (Prinzip Gierfähre)
Grüner wirds nicht
Wilder wirds nicht
Wörlitzer Park
Wörlitzer Park
Das Rauhe Wallwachhaus am Elberadweg
Dort sind wir derzeit
Moni berichtet:
Mein allerschönster Wandertag
ist nicht unbedingt der mit den tollsten Natur/Erlebnissen, sondern der, bei dem mich keine Zipperlein (Rücken, Füße, usw. usw.) nervten, der Rucksack nirgendwo drückte und das Gehen wie von selbst ging- alle 20km lang!
Und dann fanden wir als i-Tüpfelchen auf dem nahezu Rastbank-freien Elbe-Radweg ein schattiges Plätzchen unter einer großen Erle, mit Steinbank (schnell die Isomatte drauf gelegt) und Steintisch. Herbert packt den Kocher raus und macht uns einen vorzüglichen Tee (mit Sahne). Dazu gibts Brötchen und Apfel. Perfekt. Das war heute.
Flach wie ein Teller
Vockerode
Vockerode ein Albtraum in grau
Übernachtung im „Das Schlafgut Dessau“ . Wir werden berichten.
Tag 9 war auch vom Wetterbericht geprägt. Auf der Strecke von Wittenberg nach Coswig (Anhalt) über 19,5 km drohten uns einige Gewitterduschen. Also so früh wie möglich los: 7 Uhr Frühstück in der Jugendherberge und um kurz vor 8 den Rucksack aufgeschnallt.
Der Großteil der Route führte über den Elberadweg, auf dem wir die Elbe etwa 3,5 mal für insgesamt etwa 3 Minuten sehen konnten. Dafür konnten wir als Ausgleich 2,5 km Chemiewerk bei gefühlten 100° C genießen, an deren Außengrenze Flamingobeach liegt.
Moni berichtet:
Irgendwann heute wird unser Trinkwasser knapp und knapper- bei 27 Grad und einem Übermaß an Sonnenstrahlen hoffen wir von Dorf zu Dorf auf eine Kneipe, einen Kiosk , eine Tanke- irgendwas zum trinken.. nix da. Der Rucksack wird schwerer und schwerer, die Hoffnung schwindet zusammen mit der Lust weiter zu gehen. Da kommt kurz vor Apollensdorf ein älterer Herr aus seinem Garten an den Zaun- er hat ein ganzes Körbchen Erdbeeren anzubieten und wir greifen begeistert zu. „Wollen sie sich nicht ein wenig ausruhen? Kommen sie doch rein- ich hab auch noch ein Wasser da!“
jubel!!! (nicht nur innerlich)
Wir sitzen eine entspannte Viertelstunde zusammen vor seinem Gartenhäuschen und Herr Tiefenau plaudert aus seinem wirklich bewegten Leben. Schliesslich tauschen wir Telefonnummern und ziehen gut gelaunt und nicht mehr durstig weiter Richtung Coswig.
Historische Wassermühle Griebo (Untermühle)
Cosswig (Anhalt)
Wer weiß denn sowas???
Ich wusste es jedenfalls nicht, dass es zwei Coswigs gibt- ein Coswig in Anhalt und ein Coswig in Sachsen.
Ratet mal, in welchem der beiden ich unsre Unterkunft gebucht hatte. Genau. In dem in Sachsen. „Es gibt keine Auerstraße hier in Coswig, aber es gibt ja NOCH ein Coswig“, klärt uns die freundliche Briefträgerin auf und am Boden zerstört schleppen wir uns nochmal mehr als einen Kilometer weiter „Zur goldenen Kugel“. Erstmal sitzen und beratschlagen. Und wir haben das sprichwörtliche Glück im Unglück: Die hilfsbereite Bedienung telefoniert- sie weiß von einer kleinen Pension, die evtl. nicht schon durch polnische Arbeiter belegt ist- hier im Dorf. Ich rase (Trierer Übertreibung) los und erbettele uns eine wunderschöne Fewo bei Frau Schweizer, einer liebenswerten Wirtin, deren Unterkunft mit allem, was das (verschwitzte) Herz begehrt ausgestattet ist. Dann nur noch : duschen duschen und duschen.
Heute, an Luthers Hochzeitstag feiern die Wittenberger ihr Stadtfest. Was wir nicht wussten: Seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts heißt Wittenberg offiziell „Lutherstadt Wittenberg“. Und Luther begegnet uns hier auf Schritt und Tritt, weswegen er hier ausgespart bleibt!
Schlosskirche, gesehen aus unserer Jugendherberge am Schloss
Erzwungenermaßen stand an Tag 7 eine – im Radsport so genannte – Überführungsetappe an. 22,5 km plus einer ÖPNV-Strecke von 35 km von Jüterbog nach Bülzig (Kreis Zahna/Elster).
Die Absage einer in Zahna gebuchten Pension konnten wir glücklicherweise durch einen (vorgezogenen) zusätzlichen Tag in der Jugenherberge der Lutherstadt Wittenberg und eben einen Sprung mit der Deutschen Bahn auffangen.
Gewandert sind wir von Kloster Zinna nach Jüterbog und von Bülzig nach Wittenberg.
Portal des Rathaus Jüterborg
Rathaus Jüterborg
Nicolai-Kirche in Jüterbog
Expedition in den Norden (Jüterbog)
Herkunft des Namens Jüterborg (Legende)
Als die Stadt Jüterbog gebaut worden war, wußte man nicht, welchen Namen man ihr geben sollte und beschloß daher, vors Tor zu gehen und zu warten, bis jemand käme; nach dem wolle man dann die Stadt nennen. So geschah?s auch, und es währte nicht lange, so kam eine Krügersfrau, Jutte mit Namen, die führte einen weißen Bock mit sich; da hat man denn nach ihr und ihrem Begleiter die Stadt Jüterbog genannt, und hat ihr deshalb einen weißen Bock zum Wappen gegeben.
Der Name von Jüterbog – Texte Berlin/Brandenburg – Literaturlandschaft – Literaturpreis
Füße hoch! Das sollte eigentlich unser Motto für den ersten Ruhetag sein. Aber erstens kommt es anders und zweiten als man/frau denkt.
Kloster Zinna – ein Ortsteil von Jüterbog- ist der absolute Lieblingsort unserer ersten 100 km. Ein bezauberndes Örtchen, mit einem in Teilen erhaltenen Zisterzienserkloster. Heute ist die ehemalige katholische Klosterkirche St. Maria eine evangelische Kirche. Die damalige Abtei beherbergt heute ein Museum und das Siechenhaus eine Likörbrennerei.
Die Klosterkirche St. Maria
Abtei (rechts) und Siechenhaus
Im Chor der Klosterkirche befindet sich ein einzigartiges Schriftfeld aus eingelegten Tonfliesen, die je einen Buchstaben tragen. Zusammengesetzt ergibt die Schrift ein lateinisches Ave Maria und stammt aus frühgotischer Zeit.
Nomen est Omen
Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster wegen „weltlicher Verfehlungen“, also verbreiteter Korruption aufgelöst und die Mönche verließen den Ort.
Es stand lange leer, der Ort befand sich im Niedergang, bis Friedrich der Große 1764 eine Weberkolonie mit Manufaktur errichten ließ und für den Bau das Kloster als Steinbruch genutzt wurde.
Aus Dank für den darauf einsetzenden wirtschaftlichen Aufschwung errichteten die Zinnaer ihm ein Denkmal auf dem Marktplatz.
In der Manufaktur der Weberkolonie befindet sich heute ein Webereimuseum.
Mein persönlicher „Weberaufstand“. Danach Kaffee und Kuchen im Weber- Kaffee.
In der Klosterstraße – in der wir derzeit wohnen – und auch an vielen anderen Stellen im Ort sind die Webersiedlungen noch in einem prima Zustand.
Die 11,5 km heute – vermutlich die kürzeste Etappe auf der Gesamtroute – führen uns uns von Luckenwalde nach Kloster Zinna, einem Ortsteil von Jüterbog. Wir sind genau im Plan (bis jetzt): Nach Tag 5 legen wir einen Ruhetag ein. Geschafft haben wir bisher 101,5 km!
Der Stadtturm in Luckenwalde
Eichenwälder auf dem Weg nach Zinna. Bisher in Brandenburg eher eine Seltenheit.
Die Nuthe – eine der Namensgeberin des Naturpark Nuthe/Nieblitz
Hier sind wir für zwei Nächte zuhause: Die alte Stadtmühle in Kloster Zinna.
Das Titelbild zeigt das Kloster Zinna im gleichnamigen Ortsteil von Jüterbog.
Auf den 21,6 km von Blankensee nach Luckenwalde wanderten wir eine geraume Zeit auf dem europäischen Fernwanderweg. Immer wieder trafen wir auf die Bezeichnung „Strassweg“ dessen Bedeutung uns auch keine umfangreiche Suche auf Google erschloss. Kann uns einer von Euch da weiterhelfen?
Los ging es in Blankensee entlang der Nieplitz, die gemeinsam mit der Nuthe dem Naturschutzgebiet Nuthe/Niepltz den Namen gibt.
Ausgedehnte Kiefernwälder und feuchte Niederungen prägen die Landschaft dieses Naturparks.
In dem sonst eher unspektakulären Örtchen Hennickendorf stießen wir auf eine neugotische Dorfkirche.
Die Wege im Flämig/Teltow-Kreis unterscheiden sich in keiner Weise von den in Potsdam/Mittelmark: Sandige Wege durchschneiden ausgedehnte Kiefernwälder.
Unser heutiger Zielort ist Luckenwalde, die Kreisstadt des Teltow/Flämig-Kreises. Die Innenstadt ist geprägt duch den „Boulevard“ (die Breitestraße), eine ausgedehnte Fußgängerzone, an deren „Eingang“ die ev. Kirche St. Johannis und der Stadtturm steht.
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