Tag 9: Ende gut im richtigen falschen Coswig

Tag 9 war auch vom Wetterbericht geprägt. Auf der Strecke von Wittenberg nach Coswig (Anhalt) über 19,5 km drohten uns einige Gewitterduschen. Also so früh wie möglich los: 7 Uhr Frühstück in der Jugendherberge und um kurz vor 8 den Rucksack aufgeschnallt.

Der Großteil der Route führte über den Elberadweg, auf dem wir die Elbe etwa 3,5 mal für insgesamt etwa 3 Minuten sehen konnten. Dafür konnten wir als Ausgleich 2,5 km Chemiewerk bei gefühlten 100° C genießen, an deren Außengrenze Flamingobeach liegt.

Moni berichtet:
Irgendwann heute wird unser Trinkwasser knapp und knapper- bei 27 Grad und einem Übermaß an Sonnenstrahlen hoffen wir von Dorf zu Dorf auf eine Kneipe, einen Kiosk , eine Tanke- irgendwas zum trinken.. nix da. Der Rucksack wird schwerer und schwerer, die Hoffnung schwindet zusammen mit der Lust weiter zu gehen. Da kommt kurz vor Apollensdorf ein älterer Herr aus seinem Garten an den Zaun- er hat ein ganzes Körbchen Erdbeeren anzubieten und wir greifen begeistert zu. „Wollen sie sich nicht ein wenig ausruhen? Kommen sie doch rein- ich hab auch noch ein Wasser da!“

jubel!!! (nicht nur innerlich)

Wir sitzen eine entspannte Viertelstunde zusammen vor seinem Gartenhäuschen und Herr Tiefenau plaudert aus seinem wirklich bewegten Leben. Schliesslich tauschen wir Telefonnummern und ziehen gut gelaunt und nicht mehr durstig weiter Richtung Coswig.

Historische Wassermühle Griebo (Untermühle)

Cosswig (Anhalt)

Wer weiß denn sowas???
Ich wusste es jedenfalls nicht, dass es zwei Coswigs gibt- ein Coswig in Anhalt und ein Coswig in Sachsen.

Ratet mal, in welchem der beiden ich unsre Unterkunft gebucht hatte. Genau. In dem in Sachsen. „Es gibt keine Auerstraße hier in Coswig, aber es gibt ja NOCH ein Coswig“, klärt uns die freundliche Briefträgerin auf und am Boden zerstört schleppen wir uns nochmal mehr als einen Kilometer weiter „Zur goldenen Kugel“. Erstmal sitzen und beratschlagen. Und wir haben das sprichwörtliche Glück im Unglück: Die hilfsbereite Bedienung telefoniert- sie weiß von einer kleinen Pension, die evtl. nicht schon durch polnische Arbeiter belegt ist- hier im Dorf. Ich rase (Trierer Übertreibung) los und erbettele uns eine wunderschöne Fewo bei Frau Schweizer, einer liebenswerten Wirtin, deren Unterkunft mit allem, was das (verschwitzte) Herz begehrt ausgestattet ist. Dann nur noch : duschen duschen und duschen.

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