Tag 14: Wettlauf gegen das Wetter

Schloss in Wettin

Der Wetterbericht prognostiziert – je nach Wetterdienst – Gewitter ab 14 bzw. 16 Uhr, als wir uns um 7.00 Uhr auf die 23,5 km lange Etappe machen. Ins Gewitter zu kommen, wollten wir unbedingt vermeiden, war doch am Tag vorher ein Mann in unserem heutigen Zielort Höhnstedt vom Blitz erschlagen worden. Vorab: Den Wettlauf haben wir gewonnen, aber Moni berichtet unten über ganz andere Probleme….

Der große Sohn der Stadt Wettin-Löbejun. Lest dazu auch unseren Bericht zu Tag 13.

Schloss in Wettin

Mit der Fähre für 30 ct pro Person über die Saale

Blick zurück auf Wettin

Endlich! Ein Rasplatz auf dem Galgenberg hinter Zaschwitz

Teetime auf dem Galgenberg

Treffpunkt „Hackmobil“

Moni über den Wert des Hackmobils
Im Ferienhof Merbitzer Berg, wo wir gestern ziemlich rustikal übernachteten, gibts kein Frühstück. Am Vortag hatten wir uns noch im „Netto“ (kurz vor Löbejün) mit Obst, Tomaten und Süßkram eingedeckt, im Glauben genug Proviant für die 23 km nach Höhnstedt zu besitzen.

Weit gefehlt!

Rastbänke sind ja schon von Beginn unsrer Wanderung an als kaum vorhanden unangenehm aufgefallen. Dass es aber (und ebenfalls auch nicht zum ersten Mal) keine Möglichkeit gibt was zu essen- und noch wichtiger- was zu trinken zu kaufen- auf der gesamten!!! Strecke- damit hatten wir nicht gerechnet, als wir gestern unsre Vorräte verzehrten.

Schuld eigen, jaja.

So wird man/ frau notgedrungen wieder zum Fleischfresser.
Als wir ausgehungert und ausgedörrt in Schochwitz landen, steht da ein sogenanntes „Hackmobil“. Einmal/Woche beliefert es die umliegenden vollständig Lebensmittelladen-befreiten Dörfer mit Wurst und Fleischwaren.

Ok. Wir werden (als Vegetarier/in) ein Würstchen wohl überleben. Aber wir sind auch sehr sehr sehr durstig und das Hackmobil hilft uns da nicht weiter.

In der Corona-Schlange stehend, komme ich mit einigen Frauen ins Gespräch, und so erfahre ich, dass man bis NACH Höhnstedt nix und noch weniger als nix zu trinken kaufen kann. Alle Gasthäuser geschlossen- wahlweise wegen Wende oder Corona, alle Läden weg- auch eine der üblen Folgen der Wende. „Ohne Auto geht hier gar nichts mehr.“ Wir müssen ziemlich bedröppelt drein geschaut haben, denn eine der Frauen schwingt sich auf ihr Fahrrad („Ich wohne hier gleich um die Ecke“) und kommt mit 4 kleinen Flaschen Sprudel zurück.

Was für eine tolle Geste!

Und das ist jetzt schon auffallend bei unsrer Wanderung: Die große, unkomplizierte Hilfsbereitschaft der Leute, die uns so oft entgegen gebracht wird. Vielen Dank an dieser Stelle an die netten Männer und Frauen, die wir wahrscheinlich nie wieder sehen werden.

„Bleiben Sie gesund!“

Schloss Schochwitz

Kirche in Schochwitz

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